Hansestadt Rostock

Rostock, die norddeutsche Hansestadt an der Ostsee, befindet sich im Landesteil Mecklenburg des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt zieht sich etwa 20 Kilometer am Unterlauf der Warnow bis zur Ostsee entlang. Der größte bebaute Teil Rostocks befindet sich auf der westlichen Seite der Warnow. Der östliche Teil der Stadt ist geprägt durch Gewerbestandorte und das Waldgebiet der Rostocker Heide.

Sehenswert sind der reiche Altbaubestand mit vielen Gebäuden im Stil der Backsteingotik aus der Hansezeit, der historische Stadtkern und das im gotischen Stil erbaute Rathaus aus dem 13. und 14. Jh. mit seinen sieben Türmen, dem 1772 eine barocke Fassade vorgesetzt wurde. Rostock besitzt vier Hauptkirchen, von denen die dreischiffige Basilika St. Marien im Stadtzentrum die größte ist. Von der einstigen Stadtbefestigung sind heute noch drei mittelalterliche Stadttore, ein Wehrturm und Teile des Festungswalls erhalten.

Heute hat Rostock etwa 205.000 Einwohner und ist nach Einwohnerzahl und Fläche die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Durch die günstige Lage und die Anbindung an die Ostsee besitzt Rostock einen internationalen Fährhafen, einen der wichtigsten Überseehäfen Deutschlands sowie einen der größten deutschen Kreuzfahrthäfen. In Rostock kann man auch sehr gut einkaufen, das gilt sowohl im Stadtzentrum, wo es ein großes Shoppingcenter mit zahlreichen Geschäften gibt, als auch für die Gewerbegebiete am Stadtrand. Insgesamt drei Mal im Jahr ist das auch sonntags möglich, wenn in Rostock verkaufsoffener Sonntag ist.

Rostock gilt auch kulturell als wichtige Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Zahlreiche Museen, mehrere Theater, der botanische Garten, die philharmonischen Konzerte und der Rostocker Zoo, um nur einige zu nennen, hinterlassen bei Einheimischen und Gästen der Stadt einen bleibenden Eindruck. Einen besonderen Stellenwert nehmen der größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands und die jährlich im August stattfindende Hanse Sail ein, die bis zu einer Million Besucher in ihren Bann zieht.

Die 1419 gegründete Universität mit dem heutigen Hauptgebäude, das im 19. Jh. im Stil der Neorenaissance erbaut wurde, ist die älteste Universität Nordeuropas, die drittälteste deutsche Hochschule und einer der größten Arbeitgeber der Stadt Rostock. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die maritime Wirtschaft. Dienstleistungsanbieter sind u.a. die AIDA Cruises, Scandferries, Deutsche Seereederei und die Reedereien Scandlines. Im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe sind die Schiffselektronik Rostock, Tamsen Maritim, eine Großproduktionsanlage der Firma Liebherr, sowie die Warnemünder Werft Nordic Yards (ehemals Warnowwerft) in Rostock ansässig. Überregional bekannt ist die Rostocker Brauerei GmbH, die das 2006 ausgezeichnete Rostocker Pilsner braut und bundesweit vermarktet.

Lage von Rostock

Die Stadt Rostock liegt in der nördlichen Mitte Mecklenburg-Vorpommerns und erstreckt sich beiderseits des Unterlaufs der Warnow. Vom Stadtzentrum bis zur Ostseeküste ist die Warnow auf 16 km schiffbar. Vor Eintritt in die Ostsee bildet die Warnow in Richtung Osten den Breitling aus, wo sich auch der Überseehafen befindet.

Die Stadt Rostock liegt an den Autobahnen 19 und 20, die sich im Autobahnkreuz Rostock kreuzen und an den Bundesstraßen 103, 105 und 110. Die Autobahnen und die Bundesstraßen 103 und 105 bilden zusammen mit dem Warnowtunnel einen Schnellstraßenring in und um Rostock.

Etwa 25 km südöstlich von Rostock befindet sich der Ort Laage mit dem Flughafen Rostock Airport, welcher auch zur Anreise zu den Hotel Warnemünde genutzt werden kann. Der zivile Flugverkehr wurde 1993 aufgenommen und verbindet die norddeutsche Metropole mit anderen deutschen Städten und dem internationalen Ausland.

Entfernungen (in der Regel, Abweichungen möglich):

  • Warnemünde ca. 12 km
  • Graal-Müritz ca. 27,5 km
  • Heiligendamm ca. 20,5 km
  • Markgrafenheide ca. 23 min
  • A20 ca. 16 km
  • Laage ca. 27 km
  • Stralsund ca. 111 km
  • Wismar ca. 62 km
  • Schwerin ca. 91 km

Geschichte von Rostock

Um 600 nach Christi siedelten die Kyzziner, die zum slawischen Stammesverband der Wilzen gehörten, am Unterlauf und der Mündung der heutigen Warnow. Sie gründeten dort einige Ortschaften, von denen eine „rastoku“ genannt wurde, was in ihrer Sprache das Auseinanderfließen des Flusses bedeutete. Der Ort wuchs ständig und der Name veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte kaum. Fischer und Kaufmannsleute ließen sich nieder, die mit ihrem Geschick die Stadt erweiterten und belebten. 1165 wurde „Rozstoc“ zuerst erwähnt und die erste urkundliche Erwähnung Rostocks stammt aus dem Jahr 1189, als den Mönchen des 1186 gegründeten Klosters Doberan Zollfreiheit auf dem Rostocker Markt gewährt wurde. Zahlreiche Kaufleute und Handwerker, darunter Holsteiner, Sachsen, Westfalen, Dänen und Slawen, fanden auf dem hochgelegenen linken Warnowufer ein neues Zuhause. Durch das rasche Aufblühen der Stadt erhielt Rostock am 24. Juni 1218 das lübische Stadtrecht, welches von Heinrich Borwin I. bestätigt wurde. Die Stadt erweiterte sich nach Süden hin mit der Nikolaikirche als Mittelpunkt. Westlich der Stadt entwickelte sich eine selbstständige Siedlung, die über einen eigenen Markt und ein Rathaus verfügte. Mittelpunkt war hier die 1232 erstmals urkundlich erwähnte Marienkirche. Nach einer neuerlichen Ausdehnung in Richtung Westen entstand um 1252 die Neustadt. Sie war die vierte eigenständige Siedlung, deren Mittelpunkt die Jakobikirche war. Erst in den Jahren 1262 bis 1265 vereinigten sich alle Siedlungen und der mittlere Siedlungskern wurde zum Verwaltungszentrum der Stadt. Hier wurde das Rathaus nach Lübecker Vorbild erbaut und der Stadtrat und die Gerichtsbarkeit fanden hier ihren Sitz.

Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit

Während das Leben rechts der Warnow einen Niedergang erlebte, wuchs der städtische Bereich auf der linken Warnowseite stetig an. Wichtig dabei waren der Erwerb des Fischereirechtes auf der Unterwarnow und der Kauf des riesigen Stadtforsts Rostocker Heide. Noch wichtiger war aber der Erwerb des Seehafens bei Warnemünde (Hohe Düne) im Jahre 1264 und die Übernahme der Hundsburg bei Schmarl 1278. Dadurch erlangte Rostock den angestrebten freien Zugang zur Ostsee und wurde zur bedeutendsten Stadt Mecklenburgs. Wirtschaftlich und kulturell hatte Rostock seine Blütezeit erreicht. In der Hansezeit nahm die Stadt eine führende Rolle in dem Städtebündnis ein und konkurrierte mit Stralsund um die Rolle der bedeutendsten Stadt hinter Lübeck. 1323 konnte Rostock nach langen Bemühungen das Städtchen Warnemünde erwerben. 1325 erhielt die Stadt das Münzrecht und 1358 erlangte sie die volle Gerichtsbarkeit. Noch bedeutungsvoller wurde Rostock 1419 durch die Gründung und Eröffnung der Universität. Diese ist somit die älteste Universität Nordeuropas. Die wichtigsten Wirtschaftszweige waren der Seehandel und die Brauwirtschaft. Ende des 16. Jahrhunderts waren etwa 250 bis 300 Brauhäuser, 800 Giebelhäuser und rund 14 000 Einwohner der Ausdruck eines Wohlstands, der selbst die mittelalterliche Blütezeit übertraf.

Frühe Neuzeit bis Gegenwart

Das Ende der Hanse begann mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618. Zunächst war Mecklenburg kaum vom Krieg betroffen. Als Dänemark in den Krieg eingriff, besetzte 1627 Wallenstein mit 1000 Mann die Stadt Rostock und machte sie zur Garnisonsstadt. 1631 begann die „Schwedenzeit“, doch auch dieser Machtwechsel blieb zunächst ohne größere Folgen für die Stadt. Der Seehandel Rostocks ging allerdings drastisch zurück und ein von den mecklenburgischen Herzögen den Schweden zugebilligter Zoll vor Warnemünde traf die Stadt schwer. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sorgte 1677 ein verheerender Stadtbrand für die Vernichtung eines Drittels aller Gebäude der Stadt und von den knapp 200 Brauhäusern blieben nicht mal 100 erhalten. Von den einst 14 000 Einwohnern Ende des 16. Jahrhunderts lebten nur noch 5 000 in der Stadt. Die Handelsverbindungen verschlechterten sich zusehends und während des Großen Nordischen Krieges 1700 – 1721 und des Siebenjährigen Krieges 1756 – 1763 waren Plünderungen an der Tagesordnung. Die Universität versank im 18. Jahrhundert in die Bedeutungslosigkeit. Erst Ende des 18. Jahrhunderts begann langsam der Wiederaufstieg Rostocks. Der Seehandel Rostocks wuchs im 19. Jahrhundert stetig an und Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte Rostock über die größte Handelsflotte im Ostseeraum. Der erste industrielle Großbetrieb Mecklenburgs entstand 1890 mit der heutigen Neptun-Werft und Warnemünde entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Seekurorte in Deutschland. Auch in Rostock hinterließen die beiden Weltkriege ihre Spuren. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Standort der Rüstungsindustrie und brachte einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einwohnerzahl stieg bis 1939 auf 121.192 Einwohner, die ab 1940 schweren Flächenbombardements durch die Royal Air Force ausgesetzt waren. Am 1. Mai 1945 wurde Rostock durch die Rote Armee nahezu kampflos besetzt. 1952 wurde Rostock durch die Verwaltungsreform Bezirksstadt und entwickelte sich zum Schiffbau- und Schifffahrtszentrum der DDR. Neben den Werften entstanden das Dieselmotorenwerk, das spätere Fischkombinat und 1952 die Deutsche Seereederei Rostock (DSR). Der Überseehafen Rostock entstand zwischen 1957 und 1960 und eine der wichtigsten Veranstaltungen neben der Leipziger Messe war die jährlich veranstaltete Ostseewoche.

Sehenswürdigkeiten von Rostock

Aus der wechselvollen Geschichte und den vielen einzelnen Epochen, die die Stadt durchlebt hat, sind viele alte Bauwerke und Kulturdenkmäler erhalten bzw. renoviert und restauriert. Für alle Stadtbesucher, egal ob Tagesgäste, Kulturinteressierte, Tagungsteilnehmer oder Erholungssuchende der Hotel Warnemünde sind alle Sehenswürdigkeiten schnell erreichbar. Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten:

  • Im historische Stadtkern sind viele alte Gebäude im Stil der Backsteingotik aus der Zeit der Hanse erhalten.
  • Die größten und bedeutendsten Kirchen sind die St. Marien-Kirche (sie ist die größte), die St. Petri-Kirche, die Nikolaikirche und die Heiligen-Geist-Kirche.
  • Das siebentürmige, gotische Rathaus wurde im 13. und 14. Jahrhundert erbaut. Es bekam 1727 eine barocke Fassade vorgesetzt.
  • Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind das Steintor, das Kuhtor und das Kröpeliner Tor, alle aus Backstein, erhalten. Das Mönchentor ist das letzte der ehemaligen 12 Strandtore. Ursprünglich als gotisches Tor erbaut, wurde es im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance erneuert. Auch ein Wehrturm ist erhalten, der zur Stadtbefestigung gehörte und teilweise auch als Gefängnis diente. Von der Stadtmauer sind etwa 1300 Meter erhalten, die teilweise mit Wieckhäusern versehen sind. Auch Teile des Festungswalls sind noch erhalten.
  • Die Rostocker Universität wurde 1419 gegründet und ist somit die älteste Universität Nordeuropas, die drittälteste deutsche Hochschule und nebenbei einer der größten Arbeitgeber der Stadt Rostock. Das Hauptgebäude der Universität ist das ehemalige neugotische Ständehaus aus dem 19. Jahrhundert.
  • Der Stadthafen war vor dem Bau des Überseehafens jahrhundertelang der Haupthafen der Stadt Rostock. Heute ist hier u.a. die Unternehmenszentrale der Deutschen Seereederei ansässig. Für den Hafenumschlag spielt er keine Rolle mehr. Genutzt wird er hauptsächlich von Ausflugsschiffen, dem lokalen Schiffsverkehr und der Sportschifffahrt. Auch der Museumshafen ist hier zu finden.
  • Der Rostocker Zoo. Gegründet am 04. Jan. 1899, beherbergt er heute über 1700 Tiere auf einer Fläche von 56 Hektar. Die Schwerpunkte des Zoo's sind die Haltung und die Zucht von Tieren der Arktis und der nördlichen Meere.
  • Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum befindet sich auf dem ehemaligen Motorschiff "Dresden" der Deutschen Seereederei. Es wurde 1956/57 auf der Warnowwerft gebaut und wird seit 1970 als Museeumsschiff genutzt. Zu sehen sind umfangreiche Ausstellungen zur Schiffbaugeschichte. Schwerpunktthemen sind der Schiffbau der DDR, die Geschichte des Seefunkwesens und der Navigation und die Betriebsabläufe einer Werft. Originalräume sind der Maschinenraum, die Kommandobrücke und die Funkstation.
  • Das Stadttheater Rostock entstand 1786 und musste wegen Brand oder Zerstörung mehrere Male umziehen. Heute besteht es aus dem Großen Haus, dem Theater im Stadthafen und der Kleinen Komödie. Abgedeckt werden die Sparten Schauspiel, Musiktheater/Oper, Ballett und Philharmonie. Neben dem Stadttheater gibt es seit fast 90 Jahren auch die Niederdeutsche Bühne Rostock. Die freie Compagnie de Comedie existiert seit 1991 und das Jüdische Theater Mechaje bereichert seit 1997/1998 das Rostocker Theaterleben.
  • Die Museen in Rostock sind recht überschaubar. Die Kunsthalle ist das größte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Im Kloster zum Heiligen Kreuz befindet sich ein Kulturhistorisches Museum, eine Dauerausstellung zur Rostocker Stadtbefestigung ist im Kröpeliner Tor zu sehen und das Kempowski-Archiv ist als Literaturmuseum dem Leben und Werk Walter Kempowskis gewidmet. Außerhalb des Stadtzentrums gibt es das Heimatmuseum Warnemünde, das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Typ Frieden in Rostock-Schmarl und den Forst- und Köhlerhof Wiethagen.
  • Die Rostocker Heide hat eine Gesamtfläche von etwa 6000 ha und ist der größte geschlossene Küstenwald in Deutschland. 827 ha der Rostocker Heide sind Moore, Schilfgebiete und Wiesen. Die Rostocker Heide ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und in drei Naturschutzgebiete unterteilt. Zu bewundern sind hier die große Vielfalt der Pflanzen und seltenen Tiere.
  • Der Botanische Garten wurde 1885 erstmals dauerhaft eingerichtet. Annähernd 10.000 Pflanzenarten sind zu bestaunen, deren Erhalt vorwiegend durch Samen- und Pflanzenaustausch mit anderen Botanischen Gärten sichergestellt wird.